09.01.2024Aktuelles

Danke für alles, Franz!

Franz Beckenbauer war der erste „Sportler für Organspende“. Als unser Vereinsgründer Hans Wilhelm Gäb am 4. Juni 1996 in Bonn zur Pressekonferenz mit dem schlichten Titel „Sportler für Organspende“ einlud, saß sein Freund Franz Beckenbauer, damals Präsident des FC Bayern München, an seiner Seite, genauso der damalige Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer. Der akute Mangel an Spenderorganen war Anlass dieser Aktion, aus der später unser heutiger Verein Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e.V., KiO, werden sollte.

Das Licht des Fußball-Kaisers sorgte für große Aufmerksamkeit für unser Thema. Beckenbauer sagte damals, es gebe eine Verantwortung, den Mitmenschen zu helfen, es würde ihn freuen, wenn seine Fürsprache mithelfen könnte, die Bereitschaft zur Organspende zu erhöhen. Seine Überzeugung war: „Als Organspender bin ich selbst am Ende meines Lebens noch reich. Ich kann einem anderen das Leben schenken.“ Der erste Superstar des deutschen Fußballs, Weltmeister als Spieler und als Trainer, Ikone des FC Bayern München, er blieb zeitlebens an unserer Seite, war immer wieder bei Veranstaltungen präsent und auch hinter den Kulissen aktiv. Die von ihm ins Leben gerufene Stiftung unterstützt KiO-Projekte und „unsere“ Familien bis heute.

In der Erinnerung an Franz Beckenbauer sagt Hans Wilhelm Gäb:

"Ich habe den Franz schon 1976 kennengelernt, also vor 47 Jahren. Als ich ihn 1996, zwei Jahre nach meiner Lebertransplantation, gebeten habe, mir bei der Gründung von 'Sportler für Organspende' und acht Jahre später beim Start der 'Kinderhilfe Organtransplantation' als Gründungsmitglied zur Seite zu stehen, war er ohne zu zögern zur Stelle. Ohnehin habe ich selten einen feineren und hilfsbereiteren Freund an meiner Seite gehabt als ihn. Franz Beckenbauer war ein Freund der Menschen, und ich werde nie vergessen, wie wir beide auf dem Wege zum Fußball-WM-Finale 1998 in Paris vor dem Stadion im Verkehrsgewühle stecken blieben, Auto und Fahrer stehen lassen mussten, uns dann mühselig Meter um Meter zu Fuß durch die Menge zum Stadion kämpften und dann erlebten, dass Fans den Kaiser erkannten und ihm bittend Programhefte hinhielten. Und der Franz blieb, ganz ruhig, trotz aller Zeitnot stehen und schrieb seinen Namen. Und jedem einzelnen, dem er ein Autogramm gegeben hatte, dem schenkte er auch einen freundlichen Blick.

Jeder, der Franz Beckenbauer kennen durfte, empfindet nach seinem Tod Trauer und Schmerz. Die KiO-Familie und alle 'Sportler für Organspende', denen der Kaiser fast dreißig Jahre seines Lebens geholfen hat, sie alle werden diese Gefühle teilen."

Danke für alles, Franz!