Bessere Arbeitsbedingungen notwendig
Angesichts der durch das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ausgelösten Infektionswelle, die zu einer alarmierenden Situation in den deutschen Kinderkliniken geführt hat, ruft der Vorstand des Hilfevereins Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e.V. (KiO) die Verantwortlichen in Bund, Ländern, Krankenhäusern und Krankenkassen dazu auf, die Arbeitsbedingungen in den deutschen Kinderkliniken nachhaltig zu verbessern:
„Die angespannte Lage in den Kinderkliniken wirkt sich insbesondere auf Kinder mit Organversagen aus, die zum Teil aktuell auf eine Organtransplantation warten. Sie sind durch die defizitären Zustände und die Bettenknappheit umso mehr gefährdet. Der Pflegekräftenotstand hat ein unerträgliches Maß erreicht, wenn vorhandene Kinderintensivbetten nur deswegen nicht belegt werden können und viele Notfälle warten müssen. Ein allgemeines Bedauern und gut gemeinte Appelle reichen nicht aus. Das vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Entlastung der Pflege in den Kliniken muss daher um weitere kurzfristige Maßnahmen für die Kinderintensivmedizin ergänzt werden, die helfen, dieses schwerwiegende und viele kleine Leben bedrohende Problem kurzfristig in den Griff zu bekommen. Dazu gehört vor allem die Optimierung der Arbeitsbedingungen in der Kinderintensivpflege.“
Nach einer Erhebung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) wurden zuletzt in ganz Deutschland auf pädiatrischen Kinderintensivstationen lediglich 83 freie Betten gezählt – 0,75 freie Betten pro Klinik. Zum Arbeitsalltag auf Kinderintensivstationen gehören Überstunden und unterbesetzte Stationen. Speziell dafür ausgebildete Pflegekräfte sind immer schwerer zu finden. Die hohe Belastung macht den Beruf für viele junge Leute wenig attraktiv.
Die Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e.V. (KiO) unterstützt organkranke Kinder und deren Familien vor und nach einer Transplantation in sozialen Notlagen. Der gemeinnützige und mildtätige Verein hilft in Härtefällen finanziell und hat spezielle Freizeitprogramme entwickelt, die Kindern nach oft jahrelanger Krankheit neues Selbstvertrauen geben und dem Zusammenhalt der Familien gut tun. Ebenso berät KiO betroffene Familien in sozialen Fragen und begleitet transplantierte Jugendliche auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. KiO (kiohilfe.de) finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Der KiO-Vorstand wird geführt von Reinhard Gödel (Mörfelden, nierentransplantiert), weitere Mitglieder sind Antje Gutsche (Langen, Mutter eines herztransplantierten Kindes), Franziska Liebhardt (Würzburg, lungen- und nierentransplantierte Paralympicssiegerin) und Oliver Kauer-Berk (Gelnhausen).