Ein Lauf macht mobil für die Organspende
Mehr als 700 Sportlerinnen und Sportler machten sich auf den Weg durch den Münchner Westpark, um für die Organspende zu werben. Großartige Stimmung trotz der nicht ganz optimalen Witterung, nicht nur unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sondern auch unter den prominenten Gästen: Neben „Sporlern für Organspende“ wie beispielsweise Fußballweltmeisterin Renate Lingor, Diskus-Olympiasieger Lars Riedel, Ski-Olympiasieger Markus Wasmeier sowie Speerwurf-Olympiasieger und KiO-Botschafter Klaus Wolfermann (im Bild oben), war auch der bayerische Justizminister Georg Eisenreich gekommen. Jörg Wontorra moderierte die Veranstaltung, an der auch zahlreiche Betroffene aktiv teilnahmen. Parallel zum Präsenzlauf in München gibt es den virtuellen Corza Medical Organspendelauf, an dem weltweit nehmen mehr als 2.000 Menschen teilnahmen.
Der Corza Medical Organspendelauf ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und ist eng verbunden mit dem Jahreskongress Chirurgie. Mit 2,5 oder 5 km Walking sowie 2,5, 5 oder 10 km Lauf waren die verfügbaren Wertungen und Strecken bewusst so gewählt, dass, neben trainierten Sportlern auch Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen teilnehmen konnten. Fußballweltmeisterin Renate Lingor nahm über 5 Kilometer teil und finishte in einer respektablen Zeit von 28:59 min. Prof. Dr. Matthias Anthuber, Direktor für Viszeralchirurgie und chirurgischer Leiter des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Augsburg, ist Beauftragter der DGCH für den Organspendelauf. Er dankte ausdrücklich allen Teilnehmern, Sponsoren und prominenten Unterstützern, betonte jedoch auch, dass neben einer umfassenden Information der Bevölkerung, besondere Priorität darin bestehe, „dass die Politik sagt: ‚Hier besteht Handlungsbedarf!‘ Es sterben zu viele Leute auf der Warteliste. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir das verbessern können“.
Mehr denn je ist die Organspende in Deutschland in der Krise: Aktuell warten rund 8.700 Patientinnen und Patienten auf ein dringend benötigtes Spenderorgan. Jedes Jahr sterben etwa 800 Menschen, weil nicht rechtzeitig ein passendes Spenderorgan gefunden werden kann. Das sind fast drei Tote pro Tag. Tode, die vielleicht vermeidbar gewesen wären, wenn mehr Menschen einen Organspendeausweis besitzen würden.
Neben der wichtigen Aufgabe, die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema Organspende zu richten, versteht sich der Corza Medical Organspendelauf als Charity-Veranstaltung. Deshalb spenden die Veranstalter einen Teil der Startgebühr jedes Teilnehmers an soziale Zwecke. Zusätzlich wird auch der finanzielle Überschuss der Veranstaltung gespendet. Insgesamt kam so seit 2019 ein Betrag von mehr als 50.000 Euro zusammen, der an Organisationen weitergereicht wurde, die sich seit Jahren unermüdlich und erfolgreich im Bereich Kindertransplantation engagieren: die Kinderhilfe Organtransplantation (KIO), den Ederhof der Rudolf Pichlmayr-Stiftung sowie die Organisation „Junge Helden e.V.“. Wie hoch die Spendensumme 2023 sein wird, kann erst nach der Veranstaltung bekannt gegeben werden.
Mehr als 700 Sportlerinnen und Sportler machten sich auf den Weg durch den Münchner Westpark, um für die Organspende zu werben. Foto: Sport in Augsburg für km Sport-Agentur
Lars Riedel, Renate Lingor, Markus Wasmeier und Klaus Wolfermann. Foto: KiO
Laufen mit Herz. Foto: Sport in Augsburg für km Sport-Agentur
Moderator Jörg Wontorra, Markus Wasmeier, Renate Lingor, Thomas Krauß (lebt seit 2019 mit Kunstherz), Prof. Dr. Matthias Anthuber, Direktor für Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg und Beauftragter der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie für den Organspendelauf und Lars Riedel. Foto: Andrea Binder für km Sport-Agentur
Unsere Promis mit Prof. Dr. Matthias Anthuber, dem Initiator des Organspendelaufs. Foto: KiO
KiO-Botschafter Klaus Wolfermann mit Dr. Bernd Ullrich, der seit 40 Jahren mit seinem zweiten Herzen lebt, so lange wie keine anderer Deutscher. Foto: KiO